Prolog
Schopp? Wer oder was ist das? Kann man das essen? Ist das gefährlich? Frißt der , die oder das Schopp kleine Kinder? Man wusste es nicht. Jedenfalls gabs laut Wettkampfplan einen Wettkampf in, mit , oder durch Schopp. Das Navigationsgerät führt einen bei Eingabe der Buchstabenkombination “SCHOPP” in Richtung Kaiserslautern. Die Indizien verdichten sich dass es sich um ein Dorf handeln könnte, welches diese Buchstabenkombination als Namen trägt. Tatsächlich! Vieles wird klar. Fährt man von der A6 kommend auf der B270 (Bundesstraße mit drei Ziffern!) ca. 12km gen Süden weist eine dezente Beschilderung kurz vor der zu benutzenden Abzweigung auf die Existenz des Ortes hin. Diese Hinweise sind jäh gesäht und führen dadurch zu einem äußerst ausführlichen Funktionstest der Bremseinrichtung des Fahrzeugs. “AHA” denkt sich der Reisende verwundert. Hier muss man also abbiegen. Es folgt direkt eine interessante Kurvenkombination übergehend in eine längere Gerade mit anschliesender, zumachender Linkskurve. Man verrichtet hektische , fahrdynamische Arbeit bis man feststellt das es sich um eine 30er-Zohne handelt. “Achso!” Die dünne Beschilderung ist wohl noch ein Relikt des kalten Krieges. Vielleicht sollte die Existenz dieses Ortes geheim gehalten werden. Man stellt da so seine Theorien auf während man die Turnhalle sucht an der man grad vorbeigefahren ist. Da die räumliche Ausdehnung des Ortes eher überschaubar ist, stellt man den soeben begangenen Fehler zügig fest. Nachdem man dann über die Konfortbordsteine auf den Parkplatz der Turnhalle gefunden hat galt es zu überlegen was eigentlich der Grund für die Reise war. Was macht man Samstagsabends in Schopp ?
Das Training
Nachdem nun geklärt war wer oder was Schopp ist, und man sich auch dort befand, dämmerte es einem. Es ging mal wieder um einen Wettkampf. Da saß sie nun. Ein Teil der Mannschaft. Motivation? Die inverse Bedeutung dieses Wortes ist exakt das was ein Unbedarfter dort vorfand. Ein guter Teil der Mannschaft war dahingerafft von den klimatischen, durch die Jahreszeit begründeten Bedingungen. “Freck” ! Laufende Nasen, Gesichtsfarben so weiß wie die noch ausstehende Schneelandschaft und Motivationsmangel. Top! Das kann nur gut werden, dachte man sich. Die am schlimmsten Betroffene verzichtete auf das Training. Der Rest haute ein paar Schuss raus. So im Großen und Ganzen hatte das aber wieder nix mit dem zu tun was am nächsten Tag über die Bildschirme flimmerte. Jo also es ging eigentlich und man war entspannt. Sinnvollerweise erlaubten die Leute vom SV Schopp die obligatorische Waffenkontrolle schon jetzt durchzuführen. Das mindert den Stress an dem darauffolgenden Tag. Man tauschte sich etwas mit den sehr netten Anwesenden aus Schopp aus und schwetzte mal wieder viel dumm. Dann passierte was Typisches. Oli der Hotel-Reservierungsbeauftragte wurde von dem ursprünglichen Hotel angerufen: “Eija es gäb da ein Problem. Da läuft Wasser die Wände runter. Rohrbruch!” Man verwies uns an das nächste Hotel. Das war unwesentlich weiter und auch in Ordnung. Um die Motivationsfähigkeit (nicht die Motivation an sich sondern die Wahrscheinlichkeit der Steigerung der Motivation) zu erhöhen, gabs erstmal Essen. Die sonst üblich bedachte Auswahl der Gerichte, bewertet nach dem potenzillen Spannen der Schiessausrüstung am Folgetag, wurde bewusst ausser Acht gelassen. So richtig Feierstimmung wollte indes aber nicht aufkommen. Also putze man sich alsbald die Zähne (mit oder ohne Zahnbürste , gelle Andre? ) und ging pennen.
Der Wettkampftag
Sonntagsmorgen, das traurig durch den Vorhang erahnbare Licht des Sonnenaufgangs , welches sich mühsam durch die dichte Vegetation hin zu dem kleinen, von stark bewaldeten, dunklen Hügeln umgeben Ort unter schweren Verlusten vorgekämpft hat, passte ingesamt zu dem noch zu erwartenden Tag. Teile der Mannschaft waren unausgeschlafen. Die “Freck” hatte voll zugeschlagen. Trotzdem schälten sich die zu bemitleidenden aus dem Gemach. Nach dem man in dem labyrintharitgen Hotel durch drei Hinterzimmer in den Frühstücksraum gefunden hatte, musste mit Schrecken festgestellt werden, dass akuter Nutellamangel herrschte. Es gab kein Nutella? Starke Einbrüche der Ergebnisse bei den bevorstehenden Wettkämpfe sind sofort damit zu begründen! Diesen Tag konnte man eigentlich gleich den Leporidaen (Hasen) geben. Resigniert drückte man sich sonstige Führstücksutensilien rein. Ganz falscher Ansatz. Es fiel sogar die Phrase “Service-Wüste Deutschland..” . Fassungslos über die Gesamtsituation fanden wir uns in der Umkleide der Sportstätte ein. Ein Blick in diese Runde sprach Bände. Ohhhjeeeeeee, die Hälfte krank und die andere Hälfte leicht demotiviert. Der Mangel an Freude an der Sache ist durch den Krankheitsstand und dem äußerst unrunden Lauf der Saison zuzuschreiben. Bei anderen Mannschaften fließen Tränen wenn jemand nicht schiessen darf, bei uns diskutiert man wer schiessen muss. Naja . Starker Teekonsum und das durchtesten diverser Pharmazeutika halfen anscheind dann doch das ganze irgendwie durchzustehen.
1. Wettkampf: SV Schopp vs. Urexweiler
“Eijo dann…” Unter diesen unfassbar guten Vorraussetzungen und mit maximaler Motivation schleppte man sich die enge Treppe hoch, welche von der Umkleide in die Halle führte. Welch qualvolle Konstruktion für einen Luftgewehrschützen. Eingepackt in dem ganzen Materialschlachtsmaterial und vollgepackt mit Ausrüstung ist das jetzt nicht die ultimative Lösung um Höhenunterschiede zu überwinden. Man belegte seinen Stand mit seinem Gerümpel und bereitete sich vor. Diesmal schaffte man es einen ganzen Bus voll mit Zuschauen aus dem Saarland an den Ort des Geschehens zu bringen. Es waren viele von unserem Verein und aus dem Saarland da. Ja es gab da zumindest im Publikum eine klare Dominanz was das anging. Das motivierte dann doch ein bisschen! Danke für das zahlreiche Erscheinen. Die Mannschaft des ausrichtenden Vereins zählt auch eher zu den Besseren in dieser Liga und man rechnete sich mal wieder nix aus. Zu groß ist die Nervosität und der Erfahrungsmangel in dieser Situation. Aber irgendwas müssen wir ja haben wenn man gegen Urexweiler immer Leute aus dem Ausland auflaufen lassen muss! So ganz gefahrlos scheint man uns ja nicht einzuschätzen. Hier wäre wieder ein Begriff aus dem kalten Krieg angebracht: Overkill. Oli musste sich gegen eine Kroatin beweisen. Gegen Tanja Perec und ihren unnötig hohen 396 Ringen konnte er mit eigentlich ganz guten 387 nichts ausrichten. Oliver hat eigentlich eine ganz gute Saison. Er ist nicht so stark abgeschmiert wie der Rest von uns. Dana Dahm, unsere jüngste und angeschlagenste (man beachte die Totenbläße im Gesicht) unserer Mannschaft schaffte echt gute 385 Ringe. Leider war das auch nicht genug um gegen die 392 eines Kai-Thorsten Wagner zu gewinnen. Auf den vorderen Positionen Punkte liegen zu lassen ist aber eigentlich nicht schlimm. Die Wahrschienlichkeit dort ist hoch, dass man auf einen Gegner trifft der verlernt hat daneben zu schiessen. Ärgerlicher wars auf Position drei. Der Sieg von Schopp wäre zwar nicht gefährdet gewesen, aber ein Punkt hätt man ihnen noch abnhemen könne. Nur drei Ringe trennten Philipp Schreiner von seinem Gegner. Die mäßigen 382 waren jetzt nicht so weit weg von den 385 Ringen der Schopperin Eva Naudsch. Aber was solls. Wenigstens eine Steigerung zum letzen Wettkampf. Müller Jenny kam auch nicht gut zurecht. Sie erkämpfte sich noch 379 Ringe. Ihre Gegnerin schoss minimalistische 393 Ringe. Somit ging auch dieser Punkt an Schopp. Ganz ohne einen Punkt gings aber dann doch nicht. Andre Zimmer schoss im kalten Schweiße seines fiebrigen Angesichts 385 Ringe. Ein Ring mehr als sein Gegner Marco Scheer. Erster Einzelpunkt für Andre. Und keine komplette Niederlage für Urexweiler. Das macht unzählbare 3 Einzelpunkte in dieser Saison. Der nächste Gegner kann sich warm anziehen! Es ist kalt draußen.
Hier nochmal die Ergebnisse der ersten Begegnung in der Überischt:
SV Schopp–Tell Urexweiler
4 - 1
Einzelergebnisse
Pos. | Name Heim. | Ges. H. | Pkt. | Ges. G | Name Gast | Stechen |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | Perec, Tanja | 396 | 1 : 0 | 387 | Hein, Oliver | |
2 | Wagner, Kai-Thorsten | 392 | 1 : 0 | 385 | Dahm, Dana | |
3 | Naudsch, Eva | 385 | 1 : 0 | 382 | Schreiner, Philipp | |
4 | Fiola, Gianna | 393 | 1 : 0 | 379 | Müller, Jenny | |
5 | Scheer, Marco | 384 | 0 : 1 | 385 | Zimmer, Andre |
2. Wettkampf: TSV Marbach vs. Tell Urexweiler
Marbach. Die Mannschaft die bei unserem Heimkampf für diesen äußerst spannenden Kampf gegen SV Ebhausen gesorgt hat, war nun unser zweiter Gegner. Marbach schoss in der vorherigen Begegnung gegen Speyer sehr gut. Zwei satte 90er und drei Ergebnisse hoch in die 80 ließ Speyer mit 3:2 verlieren. Wir schossen mit einer etwas geänderten Mannschaftsaufstellung. Jenny Müller wollte eine kreative Pause einlegen und einmal ihrer Mannschaft als Zuschauer zuschauen. Also schoss Heidi Dahm. Andre schoss nun auf Position 4 und Heidi auf 5. Gleiches Spiel von vorne.
“Ach verdammt!”. Das ging wohl im Kopf jedes Mannschaftschützen vor. Das Ergebnis 5:0 für Marbach lässt jetzt nicht erahen wie knapp dieser Kampf eigentlich war. Das Ding hätte mit etwas mehr Glück auch anders ausgehen können. Die Schützen von Marbach hatten wohl etwas von ihrem Pulver gegen Speyer verschossen und lieferten für uns eigentlich schaffbare Ergebnisse ab. Oliver verlor mit ärgerlichen drei Ringe Differenz gegen seinen Gegnerin Marisa Gregori mit 384 zu 387 Ringen. Oli war eingeltich gut dabei hätte aber am Schluss eine 100er Serie abliefern müssen um noch ins Stechen zu kommen. Punkt weg mööp. Dana hätte schon echt gut schiessen müssen um gegen die 389 von Daniela Schillinger aus Marbach einen Punkt zu ergattern. Mit dem für den gesundheitlichen Zustand sehr guten 385 Ringe war der Punkt aber leider auch weg. Taktikänderung bei Philipp Schreiner. Weil der erste Wettkampf so verdammt knapp war (zumindest bis zur zweiten Hälfte) dachte der sich:” ich geh hin und lege so schnell wie möglich vor”. Es ist schwerer ein Ergebnis bringen zu müssen als eins Vorzulegen. So kann man den Gegner etwas unter Druck setzen, vorrausgesetzt man trifft einigermaßen was. Die Schussgeschwindigkeit erinnerte an den ehemaligen Großmeister der Geschwindigkeit der ersten Mannschaft. Die Stefan Gindorfsche Hochgeschwindigkeitsschiesstechnik hätte fast funktioniert. Leider funktionierte das nur bis zur vierten Serie. Die letze Serie war der Nervosität geschuldet die durch den Gedankengang aufkam endlich mal ein Punkt machen zu können. Das übliche Problem eines Schützen. Mit zwei Ringen Unterschied unterlag Philipp mit 384 zu 386 seinem Gegner Wolfgang Hofmann. “VERDAMMT!” Generell war der Wettkampf relativ knapp. Auch Andre war nicht wirklich weit von einem Einzelpunkt entfernt. Seine zunehmend schlechter werdene Konstitution führte dann aber mit “Ach und Krach” zu 381 Ringen. Der Punkt war dann natürlich mit 381 zu 384 gegen Katharina Kempf weg . Wieder nur 3 Ringe zu wenig. Genauso schlimm traf es Heidi. Heidi war eigentlich gut drauf und brachte gute 383 Ringe. 385 hätte sie gebraucht um ins Stechen zu kommen. Ihr gegner Björn Rösner hatte da wohl etwas glück das Heidi nicht noch besser war. Wieder nur 2 Ringe zu wenig. Das is doch echt ein Krampf. Also knappe Kiste für uns. So im Großen und Ganzen schoss jeder trotz Motivationsschwierigkeiten und Freck eigentlich relativ gut. Es gab keine brutalen Außreiser nach unten aber leider auch keine nach oben.
TSV Marbach–Tell Urexweiler
5 - 0
Einzelergebnisse
Pos. | Name Heim. | Ges. H. | Pkt. | Ges. G | Name Gast | Stechen |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | Gregori, Marisa | 387 | 1 : 0 | 384 | Hein, Oliver | |
2 | Schillinger, Daniela | 389 | 1 : 0 | 385 | Dahm, Dana | |
3 | Hofmann, Wolfgang | 386 | 1 : 0 | 384 | Schreiner, Philipp | |
4 | Kempf, Katharina | 384 | 1 : 0 | 381 | Zimmer, Andre | |
5 | Rösner, Björn | 385 | 1 : 0 | 383 | Dahm, heidi |
Naja. schliesslich beanspruchte man dann noch den Bewirtungsbereich des Gastgebers. Ein Schnitzel mit Pommes nach sowas muntert etwas auf. Dann gabs noch etwas Nachgeplenkel und man analysierte was man hätte besser machen können. Etwas enttäucht fuhr man dann nachhause. Egal beim nächsten mal gibts so dermaßen Dresche für den Gegner , das die sofort die Flinte ins Korn schmeißen!
Vielen dank nochmal an dieser Stelle an die angereißten Fans und an den SV Schopp für das reibungslose Wettkampfwochenende.
Das nächste Wettkampfwochende findet am 19.01.2014 in Ebhausen statt.
*ps. Bilder kommen noch.
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